Die Medien sind voll mit Berichten zur totalen Automatisierung und dem Einsatz von KI, dem Kürzel für Künstliche Intelligenz.
Was hier geschildert wird, sind meist bunt ausgemalte Szenarien für künftige Entwicklungen, manchmal mit mehr Realitätsbezug, manchmal mit totalem Horrorszenario. So sehr man an fortschrittlicher Technologie auch interessiert sein mag, so verbleibt doch bei vielen Lesern ein bitterer Geschmack, ja sogar Tendenzen von Existenzangst!
Bei dem Begriff Industrie 4.0 zuckt man unwillkürlich zusammen, wieder ein Seitenhieb, der die Ängste laufend schürt und zu ernsthaften Problemen führen kann, besonders wenn zum Beispiel mehrere Mitarbeiter der selben Angst verfallen sind und sich so gegenseitig noch im negativen Trend bestärken! Dies kann sich auch sehr leicht als Produktivitätsbremse für den Betrieb darstellen! Verunsicherung und das Versinken in Gedanken kostet viel Kraft.
Abwarten und mit Beklemmungen sich quälen, das kann wohl nicht der richtige Weg sein! Also denke ich, sind nun in erster Linie die Betriebsinhaber gefordert, sich diesem Thema zu widmen und in einem laufenden Austausch mit ihren Mitarbeitern dem Gespenst den Schrecken soweit als möglich zu nehmen! Ein ständiger Dialog muss das gegenseitige Vertrauen stabilisieren. Was man nicht genauer kennt, das wird immer zu Furcht und übertriebenen Folgeerwartungen führen. Betriebsinhaber ohne Mitarbeiter wird es wohl auch in Zukunft nicht geben, da beide aufeinander angewiesen sind, einen Betrieb zu führen und produktiv tätig zu werden. Ängste beziehen sich oft auf das Wegfallen des eigenen Arbeitsplatzes. Bei Aussprache zu diesem Thema kann jedoch aufgezeigt werden, dass bei künftigem Wegfall von Arbeitsplätzen durch Automatisierung auch andere Stellen geschaffen werden, die mehr im Kontrollbereich angesiedelt sind. Schulung und Weiterbildung können dieser Angst gut entgegenwirken. Diese Entwicklungen gab es aber auch schon in der Vergangenheit, mit Beginn der Industrialisierung und Automatisierungswelle und trotzdem ging es meist doch deutlich allgemein aufwärts, bei reduziertem Kraftaufwand Einzelner und mehr Einsatz von geistigen Kräften. In Zeiten von rasend schneller Entwicklung in der IT-Branche entstehen schon starke Befürchtungen allein aus der Schnelligkeit. Allgemeine Beschwichtigungen bringen hier wenig Abhilfe, das dies zu pauschale Antworten sind. Der Mitarbeiter braucht eine Perspektive für sich an seinem Arbeitsplatz.
In von mir durchgeführten Gesprächen mit Mitarbeitern im Rahmen des BetriebsklimaChecks kamen diese Ängste immer wieder in verschiedenen Formen auf den Tisch. Dieser Unterschied im Vergleich mit der Zeit vor zwei Jahren oder früher ist wirklich deutlich zu spüren. Ältere Mitarbeiter denken oft so, "für mich wird es bis zur Rente wohl noch zu schaffen sein?", wobei jüngere Mitarbeiter sich auch oft starke Gedanken über ihren Job machen und möglicher Richtungsänderungen. Hier jedoch konkrete Planungen zu treffen und in die Tat umzusetzen, hierzu sind die meisten Mitarbeiter von sich aus nicht in der Lage. Gespräche zwischen Geschäftsleitung und den Mitarbeitern können den Bedarf an künftigen Arbeitsplätzen mit spezieller Technologie aufzeigen und so rechtzeitig für den eigenen Mitarbeiterbedarf aktiv werden. Auf Seite der Arbeitnehmer können neue Interessen geweckt und auch entsprechende Weiterbildungsmaßnahmen angestoßen werden. In jedem Fall erweist sich ein derartiger Austausch beruhigend auf das Gemüt aus und stärkt so auch das gesamte Kollegen-Team.
Der Einsatz modernster Technologie ist nicht mehr wegzudenken und muss auch ständig weiterentwickelt werden. Veränderungen erden immer zu gewisser Verunsicherung beitragen, doch wenn das Unbekannte schon früh angesprochen wird, so wird diesem Großteils der Schrecken bereits genommen. Kommunikation ist der Schlüssel, um Blockaden abzubauen. Ist der gegenseitige Austausch gestört, so bauen sich Bremsen auf, die sich in Desinteresse und fehlender Motivation niederschlagen. Mit der Zeit können solche Haltungen richtig krank machen. Die Kosten für einen überhöhten Krankenstand und für eine zu große Mitarbeiterfluktuation sind immens. Mit einem stimmenden Betriebsklima können sehr viele unnötige Kosten besser eingesetzt werden.
Mitarbeitergespräche werden bei den meisten Unternehmen als fester Bestandteil abgehalten. Ob die Art und der zeitliche Rhythmus passend sind, ist ein wesentlicher Faktor für effektive Ergebnisse. Die interne Kommunikation kann durch neutrale Mitarbeiterbefragungen unterstützt werden. Vertrauensbildende Maßnahmen im Mitarbeiter-Team zahlen sich in jedem Fall für alle aus.
Ein Rundlauf braucht eine funktionierende gegenseitige Kommunikation. Anzeichen "von Sand im Getriebe" heißt, möglichst früh die Ursachen angehen und geeignete Maßnahmen zu treffen. Bildlich gesehen: Ein Liter Markenöl ist immer günstiger als ein Ersatzgetriebe! frei nach dem Motto: … bevor es knallt!
WikerH
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